Widmung
Dein segensreiches Wirken für das Wohl der leidenden Menschheit verablasst mich, dieses Büchlein Dir in dankbarer Anerkennung zu widmen.
Schüchtern wagt es sich an die Öffentlichkeit, fürchtend, dass das Vorurteil gegen Frauenschriftstellerei seiner Verbreitung hinderlich sein dürfte.
Allein ein Gedanke leitete mich. Es ist ein characteristisches Zeichen unserer Zeit,l in der die Wissenschaft immer mehr Gemeingut wird, dass besonders die Frau, eingedenk ihres hohen Berufs als Erzieherin des Menschenkindes, anfängt ein offenes Auge zu haben für die Kulturgeschichte der Menschheit, für die Gesetze des Lebens und der Natur, für das große Ganze, dessen Glied wir sind — ohne, dass sie deshalb aufhören will, für den ihr bestimmten engen Kreis der Familie zu sorgen und zu schaffen. Die Frau hat die eigentliche Aufgabe, alle edlen Beispiele großer Menschen in sich aufzunehmen und zu verarbeiten, um ihre Kinder, vorzugsweise die Knaben, an den ideellen Vorbildern zu tüchtigen Menschen zu bilden.
Mit besonderer Vorliebe für die Naturwissenschaft suchte ich lange Zeit vergebens nach einer populären Biographie Galileis, der ja Schöpfer der Naturwissenschaft ist. — In unserer Muttersprache fand ich nichts, als eine Übersetzung aus der französischen biographischen Skizze Libris. Im italienischen Bruchstücke seiner Lebensschilderung von Viviani, Benturi, Nelli, und zwar in gelehrten, dem Laien schwer zugänglichen Schriften. So entschloss ich mich, diese Quellen zu studieren, vorzugsweise: Libri, histoire des sciences mathematiques en Talie, um in engem Rahmen das Bild des größten Astronomen und Philosophen wiederzuspiegeln.
Ich bitte um freundliche, rücksichtsvolle Aufnahme!
Wer sich der Vorteile unseres Jahrhunderts und seiner köstlichen Erfindungen so recht bewusst ist, der vergesse nicht, Dankbarkeit Denen zu widmen, die selbige vorbereitet haben, durch mühevolles, unermüdliches Forschen und Ringen nach Wahrheit.
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